Das Wappen

Wieso haben Familien Wappen, wo ist der Ursprung und was bedeuten sie? Ich habe versucht diesen Fragen nachzugehen und bin bei der Pro Heraldica auf folgende Erklärung gestossen.

Ursprung der Wappen

Pro Heraldica  schreibt in einer Erklärung über die Entstehung der Wappen folgendes: "Wir befinden uns zwischen 1096 und 1099 zur Zeit des 1. Kreuzzuges. Stellen Sie sich vor, Sie sehen sich – als europäisches Heer zu Zeiten der Kreuzzüge – plötzlich mit islamischen Truppen konfrontiert. Um die Überlebenschancen in solch bedrohlichen Situationen zu erhöhen, machte man eine herausragende Erfindung: den geschlossenen Helm. Was für die eigene Sicherheit gut war, machte eine Unterscheidung zwischen Freund und Feind äußerst schwierig. Eine Kennzeichnung der Rüstung musste her. So bemalte man zunächst die größte Fläche, die zur Verfügung stand: den Schild. Später wurden zudem auch noch die Helme künstlerisch verziert. Diese beiden Elemente kommen Ihnen im Zusammenhang mit Wappen bekannt vor? Kein Wunder: Schild, Helm und Helmzier sind die wichtigsten Gestaltungselemente des Vollwappens. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass nur ritterliche und adlige Schichten Wappen führen durften. Nach dem ersten Auftauchen der Wappen vergingen gerade mal ein paar Jahrzehnte bis diese auch von bürgerlichen Familien verwandt wurden. Für den Aufstieg der großen, aufstrebenden bürgerlichen Familie spielte das Wappen in zweierlei Hinsicht eine zentrale Rolle. Zum einen war das Familienwappen ein Statussymbol. Zum anderen konnten nur ganz wenige Menschen lesen und schreiben. So „unterzeichnete“ man rechtsgeschäftliche Vereinbarungen mit dem eigenen Wappensiegel. Wurde also ein Kauf im wahrsten Sinne des Wortes "besiegelt", so war mit diesem Zeichen auch dem ganz großen analphabetischen Bevölkerungsteil klar, wem nun was gehörte. Das Siegel mit dem Wappen war damit zu einem unverzichtbaren Kommunikationsmedium einer Gesellschaft geworden." In der Schweiz regelt das Bundesgesetz zum Schutz öffentlicher Wappen und anderer öffentlicher Zeichen  den Gebrauch in- und ausländischer Wappen in der Schweiz.

Die Wappen der Wildeisen vom Lauperswil

Zwei Erklärungen möchte ich vorweg nehmen

  1. Jeder Familienzweig hat sein eigenes Wappen
  2. Das Wappen der Wildeisen von Lauperswil wurde erst im Jahre 2003 im Staatsarchiv Bern durch Herrn Hans Minder deponiert und eingetragen. Wie kam es dazu? Eine fast abenteuerliche Geschichte:

Der Erste, der sich  in jüngerer Zeit meines Wissens nachweislich mit der Geschichte der Lauperswiler Wildeisen befasste ist Ernst Wildeisen (1902 bis 1954).  Bei seinen Nachforschungen stellte er unter anderem auch fest, dass kein Wappen auf unseren Familienzweig eingetragen war. Er stiess aber auf einen Hinweis und hielt in einer handschriftlichen Erklärung fest:  "Die Wildeisen (…), seit Anfang oder gegen Mitte des XVII. Jahrhundert dort verburgert. Nach einem Siegel (Kaufbrief Staats-Archiv)  ist deren Wappen zwei gekreuzte Hirschstangen in Blau über grünem Dreiberg, begleitet von goldenem Stern im  Schildhaupt. Auf Grund dieser Feststellung und dieser Angaben liess er im Dezember 1934 vom renommierten  Atelier für Heraldik, der Firma Bienz in Bern ein Wappen ausarbeiten.

Leider liess sich der erwähnte Hinweis (Kaufbrief/Siegel/Wappen) weder überprüfen noch bestätigen.
Mit Datum vom 25. Dezember 1934 lieferte Bienz das Wappen Ernst Wildeisen ab, doch aus irgendeinem Grunde unterblieb die offizielle Registrierung beim Staatsarchiv.  Erst im Jahre 2003 wurde dieser Fehler an Hand des Heimatbuches über Lauperswil von Hans Minder bemerkt und der Eintrag nachgeholt.

Genaue Definition:  In Blau ein silberner wachsender Halbmond auf grünem Dreiberg, aus dem zwei gekreuzte silberne Hirschgeweihe heraus wachsen, überhöht von einem goldenen Stern.

Die ältesten Wappen dürften wohl diejenigen der Familien Wildeisen (Wildysen) von Basel und derjenigen von Dinkelsbühl sein.

Während das Wappen der Dinkelsbühler Wildeisen überliefert ist, haben wir vom Wappen der Basler Wildeisen lediglich eine Beschreibung.

Ob die seit 1861 ins Langnauer Bürgerrecht aufgenommenen Wildeisen (ursprünglich ja Abstammung von den Lauperswiler Wildeisen) ein eigenes Wappen besitzen, konnte ich nicht feststellen.

Bernhard Wildeisen

 

Wappentafel

 

Wildeisen aus Basel:

Wappen in Blau, ein goldener Schrägbalken begleitet von zwei goldenen Ringen          

Wildeisen aus Dinkelsbühl:

Wildeisen aus Lauperswil:

 

            

          Wildisen aus Hämikon/Hitzkirch


    

  • Gemeindewappen Lauperswil

 

          Gemeindewappen Langnau i.E