Dinkelsbühl
Wo liegt Dinkelsbühl?
Die Dinkelsbühler Wildeisen
Die folgenden Ausführungen stammen aus diesen Quellen:
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Aus dem Artikel „Aus der Geschichte der Dinkelsbühler Familie von Wildeisen“ von August Gabler
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Das Dossier „Wildeisen“ des Stadtarchivars Hermann Meyer
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Leichenpredigten (Medizin-historische Dissertation)
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Eigene Nachforschungen
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Der älteste Eintrag: Friedrich Wildeisen (entrichtete Steuern von 1481-1504)
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Johann Wildeisen (Erbauer des Greifenwirtshauses)
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Johann Melchior Wildeisen (der Kämpfer für Parität!) (Stadtammann, Steuerschreiber während der schwedischen Besetzung 1632-34)
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Johann Melchior II (der geadelte Wildeisen, d.h. ab 1687 „von Wildeisen“ als Bürgermeister und Röm. Kaiserl. Rat wegen seiner Dienste.Georg Wildeisen (der Buchhändler und Buchbinder)
Die Wildeisen im Hexenprozess
Gerfried Arnold ist der aktuelle Stadtarchivar von Dinkelsbühl.
Der Fall aus dem Jahr 1655/1656: Die Hexenverbrennung Bidermann u.a.: Der Goldschmid Hans Peter Bidermann – seit 4 Monaten mit Sibilla verheiratet – behauptete, seine Frau habe ihn umbringen wollen, er habe in der Schlafkammer ein Glas mit Gift gefunden. Das Glas war zwei fingerbreit mit Wasser gefüllt und enthielt ein weisses Pulver. Es wurde „Mercurium“, ein Quecksilberpräparat vermutet. Zur Überprüfung verabreichte man es einem alten und einem jungen Hund und einer Henne. Alle drei starben. Die Frau gestand, dass sie nicht nur ihren Mann, sondern bei Misslingen auch sich selbst habe umbringen wollen. Ausserdem gaben bei Eheleute an, bereits vor der Hochzeit „fleische Werk getrieben zu haben“. Der Prozess zog immer grössere Kreise, es wurde dann auch„peinlich verhört“ (sprich gefoltert), bis es dann zur Verurteilung von insgesamt 5 Hexen kam.
14. März 1656: Der Stadtammann Hans Melchior Wildeisen wurde in die Ratsstube gerufen und Amtsbürgermeister Johann Oberzeller teilte ihm mit, dass Urteil und Recht ergeben hätten, dass die fünf armen Sünderinnen (…) mit dem Schwert gerichtet und ihre Körper zu Aschen verbrannt werden. (…) Der Stadtammann Wildeisen versprach, den Befehlen gehorsam nachzukommen. Er verliess die Ratsstube, holte die armen Sünderinnen im Amtshaus ab und führte sie vor dem Rathaus auf dem Platz in einen Ring aus Bewachern. Nach dem Verlesen des Urteils, zerbrach er den weissen Stab und ordnete an, die Verurteilten zum Wörnitztor hinaus zur Richtstatt und zum Hochgericht zu fahren.
Das Leben von Georg Wildeisen
In Münster fand am 1.12.1665 ein Abdankungsgottesdienst für Georg Wildeisen – Buchhändler und Buchbinder statt. 345 Jahre später besuchten wir den Ort.
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*10. März 1605
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Wurde „bei Zeiten in die deutsche Schule gesetzt, dass er neben dem Lesen und Schreiben auch … das Fundament des Christentums und der Gottseligkeit lerne und ergreife.
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1615 stirbt sein Vater und er muss zu seiner Tante nach Schwäbisch Hall, wo er weiter die Schule besucht
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1619 stirbt auch seine Tante – er geht nach Rottenburg in die Lehre als Buchbinder, die er 1622 erfolgreich abschliesst.
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Anschliessend ging er auf die erste Wanderschaft: Schwaben, Bayern und Österreich bis 1626 die „hochgefährliche Reformations und Religions-Verfolgung in den Erblanden“ mehr und mehr um sich griff. Etliche Male sei er mit grosser Gefahr zur Kommunion gegangen. In diesem Jahr kam er wieder nach Hause.
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Bereits im gleichen Jahr begab er sich aber auf die 2. Wanderschaft: Strassburg, Franken, Thüringen, Sachsen, Preussen, Gross-Polen, Schlesien, Klein-Polen und Ungarn. Er arbeitete 4 jahre lang im Ausland bis er 1633 zurück kehrte.
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Als er nach Hause kam, herrschte dort Krieg. Die Schweden besetzten das Land.
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1635 „hat er sich nach dem gnädigen Willen Gottes das erste mal ehlich eingelassen … mit der Ehren- und Tugendsamen Jungfrauen Anna“.
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Aus dieser Ehe stammen 6 Kinder – 4 Söhne und 2 Töchter – wovon bei der Beerdigung noch die Hälfte – 2 Sohne und 1 Tochter – leben. In dieser Zeit ging es „betrübt und schwer“ aufgrund der Kriegsunruhen zu. Zudem brach noch an einigen Orten die Pest aus. Aufgrund dieser grossen Last und der auch schier unerträglichen „Contributionen“ (Kriegssteuer) verliess er die Gegend und zog nach Nördlingen, wo er sich aber nicht wohl fühlte. Er kehrte rasch wieder nach Ulm zurück.
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Georg Wildeisen beantragte in Ulm das Burgerrecht, welches ihm und seiner Familie bewilligt wurde.
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1653 starb seine Ehefrau an einem „tödlichen Hintritt“ (Unfall?) und es folgte eine einsame und betrübte Zeit im Witwerstand.
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1654 heiratete er zum zweiten Mal die „Ehren- und Tugendsame Jungfrau“ Maria Schefflerin von Augsburg. Aus dieser Ehe stammen 1 Sohn und 1 Tocher.
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Der Pfarrer betont seinen stillen und christlichen Lebenswandel. Seinem Hauswesen sei er wohl vorgestanden, seine lieben Kinder habe er mit Ernst und Opfer in der Zucht und Ermahnung auferzogen und in seinem Beruf sei er fleissig und unverdrossen gewesen, damit er sich und die Seinigen wohl und ehrlich nähren und versorgen konnte.Er wollte „gute Bücher verlegen und schauen, dass es redlich und ehrlich zugehe. Er wurde deshalb von der Kramerzunft zum „Büchsenmeister“ ernannt.
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Er erkrankte dann an „Dörr- und Schwindsucht“ (Tuberkulose). Dem Pfarrer gab er an, dass er gerne noch länger bei den Seinigen leben möchte.
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29.11.1665 starb er an dieser Krankheit.
Das Greifenwirtshaus
Johann (Hans) Wildeisen (ca. 1550 – 1615, Hufschmid von Beruf) erbaute dieses Haus, das viele, viele Jahre in Dinkelsbühl ein wichtiges Wirtshaus war.
H W = Hans Wildeisen (Hufschmid)