Lauperswil

das Dorf und wie die Wildeisen ins Emmental kamen.

Lauperswil ist eine typische Emmentaler Gemeinde mit vielen Weilern (z.B. Emmenmatt, Mungnau, Obermatt und Moosegg) und mit weitum verstreuten Höfen, wie wir sie aus den Gotthelffilmen kennen. Nebst Landwirtschaft üben aber auch einige Gewerbetriebe und Betriebe des Dienstleistungssektors im Dorf ihren Beruf aus.

Lauperswil wurde um das Jahr 700 von den Alemannen besiedelt, und um das Jahr 900 muss bereits die erste Kirche erbaut worden sein; das Dorf selbst wird im Jahre 1275 erstmals erwähnt. Der Name kommt vom alemannischen Vornamen Laubhari,  Lauperswil ist somit das Dorf des Laubhari.

Lauperswil hat eine Grösse von gut 2100 ha (davon 687 ha Wald) und ende 2012 2671 Einwohner. Interesssant ist aber, dass insgesamt rund 15'000 Personen in Lauperswil heimatberechtigt sind.

Die Wildeisen sind wohl eher zufällig nach Lauperswil gekommen. Laut Taufrodel der Gemeinde Langnau (Geburt des Sohnes Samuel 08.August 1728) handle es sich beim Vater Rudolf Wildeisen "um einen im Land herumziehenden Wannenmacher ohne Heimat", also um einen Heimatlosen. In den Jahren 1730 und 1731 wohnte die Familie in Trub, bei Zürchers im Baumgarten. Die Wildeisen zählten zu den Landsassen, zu Leuten also, die keine feste Heimat hatten. Keiner unserer Vorfahren war Landwirt (wie hätte er auch einen Hof kaufen oder pachten können, auch liess zu dieser Zeit die Rangordnung eine Heirat mit einer Bauerntochter, einem Jungbauern nicht zu), vielmehr waren es Taglöhner, Handwerker, aber auch Wirte und Schneider. Sesshaft wurden sie wohl auch der Liebe wegen. Erst im Jahre 1830 wurde Samuel Gottlieb Wildeisen (samt Familie) ins Bürgerrecht der Gemeinde Lauperswil aufgenommen. Sie wohnten nicht direkt in Lauperswil selbst, sondern im Weiler Mungnauschachen. Sein Wohnhaus stand auf dem heutigen Turnplatz beim Schulhaus Mungnau und wurde 1925 von der Gemeinde abgerissen. Heute leben keine Wildeisen mehr in Lauperswil